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Ein besonderer Stern der Musik und das Aufleuchten der Kultur in Warngau

Amadeus Wiesensee muss man live erleben, also am besten den 07. Dezember diesen Jahres  schon mal vormerken! Das letzte Konzert war in wenigen Tagen ausverkauft.
 
Ein besonderer Stern der Musik und das Aufleuchten der Kultur in Warngau
Jedes Jahr findet in Warngau ein Konzert statt, das weit über das Tegernseer Tal und das Oberland hinweg strahlt:
Amadeus Wiesensee, europaweit gefeiert für seine virtuose Brillianz und seine atemberaubende Technik, kehrt in seine Heimat zurück, er verzaubert und berührt mit seinen einzigartigen Interpretationen Jahr für Jahr sein Publikum.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist stets die Moderation des Abends, die kurzweilig und kompetent der Präsident des Deutschen Musikkrates, Martin Maria Krüger übernimmt.
Am Samstag, 16. Dezember 2023 spielte der junge Künstler um 19 Uhr ein durch seinen Aufbau auffallendes Soloprogramm mit Werken von Joseph Haydn, Johannes Brahms und Maurice Ravel. Als Eröffnung erklangen Haydns Variationen f-moll Hob. XVII:6. Der Komponist beschreibt einmal selbst, wie er anfängt zu phantasieren, je nachdem sein Gemüt traurig oder fröhlich gestimmt ist. Hat er bald eine Idee erhascht, geht sein ganzes Bestreben dahin, sie nach den Regeln der Kunst auszuführen und zu wenden. Es war nun sofort zu spüren, wie die Zuhörer durch Haydns Tonsprache menschlich angesprochen wurden. Sie folgten dem Hauptgedanken in der dunklen Tonart f-moll, der sich dann bald in ein mehr heiteres Geschehen in Dur wandelte. Die Charakteristik der melodischen, harmonischen und rhythmischen Verläufe sprach für sich, hier sprach ein Meister, der es nicht nötig hat aufzutrumpfen, sondern der das Maß der Töne und ihrer Entfaltung kennt. So vermittelte dieses Variationswerk, das sicher auch seine Wirkung auf Mozart und Beethoven getan hat, eine wunderbare Grundlage für das aufgeschlossene Erleben der weiteren Werke des Abendprogramms.
Was jetzt folgte, forderte vom Pianisten wie von den Zuhörern eine enorme Energie an konzentriertem Hören und einer fast grenzensprengenden Fassungskraft für neue Formen der Musik, nämlich in Maurice Ravels achtfachem Zyklus Valses nobles et sentimentales aus dem Jahre 1912. Was wir hier zu hören bekamen, war das Ergebnis von Studien gemeinsam mit Beethovens op.111 aus der Zeit der Corona-Pandemie. Gleichzeitig erinnerte es aber auch an ein früheres Konzert von Amadeus Wiesensee, als er Ravels Komposition La valse unvergeßlich ausgedeutet hat.
Ravel hat mit erstgenanntem Werk Bezug genommen zu einem anderen Großen der Musik in seinen „Valses Nobles“ und „Valses sentimentales“, nämlich auf Franz Schubert.
„Hierfür übertrug Ravel den Schwung, die unkomplizierte Form, das harmonische Raffinemant sowie das unvergleichliche Wiener Rubato des frühen 19. Jahrhunderts in eine elegant-kultivierte Tonsprache des 20. Jahrhunderts.“ (Harenberg Konzertführer)
Nach der Pause folgten drei Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms, die 1892/93 komponiert, zu einer Gruppe von insgesamt 20 kurzen Stücken des Klavierspätwerkes gehören. Amadeus traf den besonderen Ton dieser fast meditativ zu nennenden, abgeklärten Miniaturen. Und er entsprach damit der Absicht des Komponisten, ans zurückgenommenen Keimen ein Höchstmaß an Kunst erblühen zu lassen. Dass nach dem dritten Intermezzo eine unvergleichliche Ergriffenheit, Andacht und Stille bei den Zuhörern entstand, ließ ahnen, in welch ernstem, wehmütigen Erkenntnisstand sich der Komponist damals befand.
Was  die Zuhörer nach dem weiteren Ravel-Opus des Abends – Gaspard de la nuit – empfunden haben, kann nicht mit herkömmlichen Begriffen beschrieben werden. Es war dies eine Sternstunde der Musik und der Kultur in Bayern. Man fragt sich mit Recht, wie ein solcher Konzertabend in einer Gemeinde wie Warngau entstehen konnte. Einen Teil der Antwort gibt Maurice Ravel in einem Interview selber:
„Ich habe immer gefühlt, daß ein Komponist schreiben sollte, was er fühlt und wie er es fühlt – ohne zu beobachten, was für ein Kompositionsstil gerade in Mode ist. Große Musik, so habe ich immer gefühlt, muß immer vom Herzen kommen. Musik, die nur aus Technik und Überlegung (oder Theorien) erwächst, ist nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben ist.“
Die beiden Zugaben von Liszt und J.S. Bach, die Amadeus Wiesensee außerdem spielte, ließen den Stern des Abends noch einmal kräftig aufleuchten.

 Hans Leonhardt, Dirigent und Kammermusiker, 12.23

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