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D'Arnt is guat eibracht

Reiche musikalische Ernte

Reiche ...
musikalische ...
Ernte

Gleich zwei renommierte Gruppen  spielten beim Volksmusikabend am Samstag, den 13.10.2018 in Warngau auf. Stimmungsvolle Stunden fürs Herz und für „guade Ohrwaschl“.

Warngau – „D’Arnt is guat eibracht“: So lautete das Motto des Volksmusikabends am Samstag im Saal des Warngauer Altwirtsanwesens. Jakob Weiland, Initiator der seit zehn Jahren bestehenden Reihe „Kultur in Warngau“, begrüßte etwa 60 Freunde gepflegter authentischer Volksmusik und mit dem Duschlhof G’sang und der Hirschberg Zithermusi zwei bei Kennern hoch angesehene Gruppen. Er versprach: „Alle, die sich ein Herz und guade Ohrwaschl bewahrt haben, werden trefflich belohnt werden.“ Versprechen eingehalten.

Seit sieben Jahren singt Barbara Frankenberger mit ihren Kindern Martin, Elisabeth und Johannes. Als Duschlhof G’sang hat sich das niederbayerische Quartett einen Namen gemacht und schon längst den Sprung in Funk und Fernsehen geschafft. Kein Wunder, gefallen sie doch als harmonische und klangschöne Einheit in stimmlichem und rhythmischem Zusammenklang wie aus einem Guss.

In Warngau schöpften sie aus traditionellem heimatlichen Liedgut, sangen „A guat’s Jahr is boid wieder umma“, „A Musi, an G’sang, des braucht der Mensch“ oder die „Sternweis‘“ – zart und zerbrechlich dargeboten. Jetzt, da die Ernte eingefahren ist, kann man getrost gut essen und feiern, „da gibt’s a guad’s Braderl und a Schnapserl, zwoa, drei!“ Nach dem flotten, musikalisch anspruchsvollen Zwiefachen „Da Hatscha“ schnauften sie auf: „Den hätt‘ ma, jetzt wird’s wieder leichter.“

Für die Leichtigkeit zwischen den feinen musikalischen Darbietungen sorgte mit angenehmer Stimme und Sprechtempo der Tölzer Klaus Wittmann. Der Moderator gefiel mit sorgsam ausgewählten und ausdrucksstark vorgetragenen Anekdoten, Geschichten – humorvollen und nachdenklichen – sowie geschickt eingebauten Überleitungen zu den Musikgruppen. Er tauchte in verschiedene Themenbereiche ein, ließ namhafte Stimmen der Dichtkunst zu Wort kommen, etwa Karl Valentin von der humoristischen oder Hans Carossa und Franz von Kobell von der ernsthafteren Fraktion und geizte nicht mit eigenen Ideen.

Überlegungen zum Thema „Liebe und Heiraten“: „Koane is z’wenig, oane is z’vui“ – humorvoll – oder „Liebe bedeutet, dass es nicht immer einfach ist, aber dass es der Mühe wert ist“ – ernsthaft. Und zum Thema „Sterben“ hörte man den guten Ratschlag: „Sterben muaß a jeder, oiso wird’s di aa ned umbringa!“

Mit ihrem scheinbar mühelosen, federleichten und trotzdem punktgenauen Spiel sowie dem markanten Klang beeindruckten die vier Männer – alle mit Hut – von der Hirschberg Zithermusi aus dem Ebersberger Raum: Franz Öttl, Berni Frey, Rudi Ritter mit ihren Kerschensteiner Zithern und Franz Anzinger auf der Kontragitarre sorgten für reichlich Schwung und Lebenslust.

Nach dem Vorbild der Wegscheider Musikanten, von denen sie den einen oder anderen Landler oder Boarischen spielten, agierten sie alleine instrumental oder als einfühlsame Begleitung für den Duschlhof G’sang. Öttl steuerte viele Eigenkompositionen bei, etwa den „Liab’ Dirnei Landler“ oder den Boarischen „An Rudi sei 30er“. Ehrliche Volksmusik vom Feinsten – virtuos, innig und mit einer Riesenfreude am Musizieren dargeboten.

Moderator Klaus Wittmann brachte es auf den Punkt, indem er Goethe zitierte: „Wer die Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch genannt zu werden.“ Vielleicht etwas hart formuliert, aber etwas dran ist an dem Satz auf jeden Fall.

Reinhold Schmid (Münchner Merkur, Montag, 15.10.2018)

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